Laut statistischem Bundesamt wird der Herz- Kreislauf- Stillstand durch Herzerkrankungen verursacht und ist damit die häufigste Todesursache in Deutschland.
Nach aktuellen Zahlen des deutschen Reanimationsregisters, erleiden in Deutschland mind. 60.000 Menschen pro Jahr einen Herz- Kreislauf- Stillstand außerhalb eines Krankenhauses und nur 10% davon überleben.
Wenn mehr Menschen unverzüglich Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten würden, würde sich die Überlebensrate verdoppeln bis hin zu verdreifachen. 🚨
( GBE-bund.de; Fischer, M., et al., Jahresbericht des Deutschen Reanimationsregisters; Weisfeldt, M., et al., Survival after external defibrillators; Kragholm, K., et al., Bystander Efforts; Böttiger, B.W., et al., Long term outcome )
Warum erzähle ich euch das?🤷🏻♀️
Vor kurzem konnte ich beide Seiten der Reanimation erleben, die Fortbildung und die hautnahe Reanimation.
Es kamen zwei Patienten in die Notaufnahme (nicht am gleichen Tag).
Der eine Patient war m,52 und die andere Patientin war w,54.
Beide wurden bewusstlos und ohne Puls aufgefunden.
Beim Mann wurde keine (Laien-) Reanimation begonnen, bei der Frau aber schon.
Beide Patienten hatten die ungefähre Krankheitsanamnese.
Der Mann wurde insgesamt 2h reanimiert und mit Medikamenten behandelt, starb allerdings.
Die Frau wurde circa 1h reanimiert, hatte aber bei Ankunft in die Notaufnahme wieder einen Puls und wurde zur Weiterbehandlung intern im Krankenhaus verlegt.
Was sagt uns das?⚠️
So wenig es sich anhören mag, aber jede Sekunde zählt, um ein Leben zu retten. 🕢Jede Herzdruckmassage zählt.
Wann hattet ihr eure letzte Reanimations- Fortbildung❓
Bei der Führerscheinprüfung❓ Oder doch was länger her❓
Ich persönlich hatte das Glück vor kurzem meine Reanimations- Fortbildung antreten zu können.
Dort lernt man nicht nur das "drücken", sondern auch wie oft, wie schnell und mit welcher Intensität.
Auch lernt man was wichtig ist, wenn man einen Menschen leblos auffindet.
Der Lehrende war ein erfahrener Fachpfleger und konnte das Wissen gut vermitteln.
Auch durften wir das Erlernte an einem Dummy anwenden und er gab uns ein paar Praxisbeispiele. Nicht nur der Dummy war Bestandteil der Fortbildung, sondern wie setzt man es in der Praxis um.
Jeder von uns war einmal der Team Leader, Defi Personal und Medi- Mann (waren ausgedachte und geschlechtsneutrale Namen), das jeder mal eine andere Rolle spielen konnte. Anschließend reflektierten wir jede Simmulation, die wir durchgeführt hatten.
Alles in allem war es eine spannende und auch wertvolle Fortbildung, die ich jedem (ob Pflegefachkraft, ärztliches Personal oder Laien) dringend empfehlen kann.
Natürlich sollte es in jedem Krankenhaus eine Pflichtfortbildung sein (was ich hoffe und falls nicht, eine gute Maßnahme wäre) und mindestens 1x/Jahr besucht werden, auch gerne öfters 👍🏻
Auch wurde uns gezeigt, wie ich mich bei einem internen Reanimationsfall verhalte, da wir alle die Situation kennen, viele Menschen auf einem Haufen und keiner weiß wirklich, was er zu tun hat.
Daher war jeder in der Fortbildung als Team Leader eingesetzt und mir erging es so, das ich meine Schwierigkeiten hatte, meine Kollegen effizient einzusetzen (das war mein persönliches Empfinden). Aber aus jeder Simmulation lernten wir und wurden sicherer. Und das ist es was es ausmacht, Übung!!!
Mein Resümee:
"Je öfter man lernt und das Wissen anwendet, desto sicherer wird man in der Umsetzung, leichter im Umgang und Ausführung und leichter mit dem Delegieren der Kollegen vor Ort."
Meines Erachtens nach "muss" bei einer Reanimation Ordnung und Struktur herrschen, da es für den Patienten lebensnotwendig ist.
Außerhalb des Krankenhauses ist es wichtig, die Grundgriffe zu beherrschen:
30/2 (30xdrücken/2xbeatmen)
Wenn jemand nicht beatmen möchte (aus Angst vor eventueller Ansteckung), drückt solange weiter bis der Notarzt*in oder der Rettungssanitäter*in ankommt.
Weil das wichtigste bei uns Menschen ist das Herz und der damit verbundene Blutkreislauf, weil dieser versorgt die restlichen Organe im Körper.
Jeder Mensch hat ein Anrecht aufs Leben und es liegt in seiner alleinigen Entscheidung (Patientenverfügung), ob es weiter geht oder nicht. An einem Unfallort wird es schwer sein, jemanden zu finden der entscheidet und daher im Zweifelsfall "immer" anfangen zu reanimieren.
Ich danke euch, für die Zeit die ihr euch genommen habt, meinen Post/Geschichte zu lesen. Falls noch Fragen sind, beantworte ich sie gerne per PN.
LG eure
MareenTuminez ☺️
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