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Writer's pictureMareen Tuminez

Meine 12h Schicht beim Rettungsdienst FALCK

Updated: Nov 15

Am 04. November 2024 begann mein 12-Stunden-Dienst beim Rettungsdienst “FALCK” um 08:00 Uhr.

Bevor wir offiziell mit dem Dienst starteten, führten wir den obligatorischen Fahrzeugcheck durch. Dabei überprüften wir, ob alle Medikamente vorhanden waren, die Geräte einwandfrei funktionierten und der Wagen alle Sicherheitsstandards erfüllte und fuhren danach auch direkt los.


Nach der Ankunft an der Hauptwache (Wache 1) Düsseldorf nahmen wir an der täglichen Besprechung teil, die etwa 30 Minuten dauerte.

Kurz darauf erhielten wir unseren ersten Einsatz:


Ein 55-jähriger Mann mit bekannter COPD, die sich akut verschlechtert hatte. Der Hausarzt hatte den Patienten bereits mit Sauerstoff erstversorgt. Während der Fahrt ins Krankenhaus wurde der Patient kurzzeitig zyanotisch, woraufhin mein Kollege die Sauerstoffzufuhr erhöhte und den Patienten inhalieren ließ. Bei der Übergabe in der Notaufnahme war erfreulicherweise ein Arzt anwesend, was nicht immer der Fall ist.


Der nächste Einsatz führte uns zu einer 33-jährigen Frau in einem Immobilienunternehmen, die plötzlich starke Leistenschmerzen verspürte, die in den Rücken ausstrahlten. Sie war nicht mehr in der Lage, sich zu bewegen. Auch sie brachten wir ins Krankenhaus.


Am Düsseldorfer Hauptbahnhof trafen wir auf eine Durchreisende, die eine unerklärliche allergische Reaktion erlitt. Trotz gründlicher Anamnese konnten wir keine Ursache feststellen, sodass wir sie ebenfalls ins Krankenhaus transportierten.


Ein besonders interessanter Einsatz war der Alarm eines Rauchmelders in einer leerstehenden Wohnung. Neben uns rückten auch die Polizei, der Leiter der Feuerwehr, ein Löschfahrzeug und eine Drehleiter aus. Es stellte sich heraus, dass niemand in der Wohnung war und der Grund für den Alarm unklar blieb.


Ein weiterer Einsatz betraf einen Mann Mitte/Ende 60 mit bekannten Krampfleiden, der drei Krampfanfälle an diesem Tag schon hatte. Er zeigte die klassischen Anzeichen wie Zungenbiss und Verwirrtheit und wurde ebenfalls ins Krankenhaus gebracht.


Ein Einsatz mit hoher Priorität führte uns zu einer etwa 60-jährigen Frau mit einem bekannten Erysipel an den Unterschenkeln und Fieber. Trotz der Dringlichkeit nahm sich die Patientin Zeit, sich anzuziehen und ins Badezimmer zu gehen, bevor sie mit uns ins Krankenhaus fuhr. Nach der Vorstellung in der zentralen Notaufnahme wurde wir in die Dermatologie weitergeleitet, wo sie bereits bekannt war und ein Zimmer für sie vorbereitet war.


Unser letzter Einsatz des Tages führte uns zu einem Mann im Alter von 60-70 Jahren mit bekannten Nierensteinen. Nach der Erstversorgung mit Schmerz- und krampflösenden Mitteln brachten wir ihn ins Krankenhaus.


Jeder Einsatz an diesem Tag war eine Herausforderung und erforderte schnelles Umdenken und Reagieren.

Besonders beeindruckend war die professionelle Zusammenarbeit und die Fähigkeit meiner Kollegen, auch unter schwierigen Bedingungen hervorragende Arbeit zu leisten. Die Einsätze finden in der Regel nicht immer in sauberen oder sicheren Umgebungen statt, und es gibt gelegentlich aggressive Verhaltensweisen, die bewältigt werden müssen.


Insgesamt war ich überrascht und beeindruckt von der Leistung und dem Durchhaltevermögen der Kollegen vor Ort.


FALCK ist ein international tätiges Rettungsdienstunternehmen mit Sitz in Hamburg und gehört zum dänischen Falck-Konzern. In Deutschland ist FALCK an über 60 Standorten in sechs Bundesländern aktiv und führt jährlich über 300.000 Einsätze durch.

Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Dienstleistungen an, darunter Notfallrettung, Krankentransporte, Intensivtransporte und klinikinterne Transporte. Mit mehr als 2.300 Mitarbeitern und über 420 Einsatzfahrzeugen ist FALCK ein verlässlicher Partner im Rettungsdienst.


Dieser Tag hat mir erneut gezeigt, wie wichtig und anspruchsvoll die Arbeit im Rettungsdienst ist. Jeder Einsatz ist einzigartig und erfordert nicht nur medizinisches Fachwissen, sondern auch Flexibilität, Empathie und Teamarbeit. Die Erfahrungen und Eindrücke dieses Tages haben meinen Respekt und meine Wertschätzung für die Arbeit im Rettungsdienst weiter gestärkt.


Ein Dank geht an den Chef der Wache 25 von FALCK, das er mir ermöglicht hat, einen Tag die Kollegen auf dem RTW zu begleiten.


Ein riesen Dank geht an Jens und Noah, die mich mitgenommen haben und mich an dem Tag zur "Sauerstoff- Beauftragten" ;-) auserkoren haben.


Es war wirklich toll und ich hoffe, das wir vllt nochmal eine Gelegenheit bekommen, zusammen zu fahren, damit ich euch auch interviewen kann.

Weil auch wenn wir nicht so viele Einsätze hatten, forderte es doch zeitlich seinen Tribut.


Die Bilder von diesem Tag könnt ihr auf meinem Instagram- Account ansehen und die dementsprechende Einsatz- Geschichte.



LG eure


Mareen ❤️ aus der zentralen Notaufnahme

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